Pressemitteilung 28.08.2025
Das Wolfszentrum Hessen meldet: Neuer Wolf im Territorium Greifenstein
Status wird von „Einzelwolf“ auf „Paar“ geändert.
Greifenstein – Das Wolfszentrum Hessen gibt bekannt, dass sich im Wolfsterritorium Greifenstein neben der seit längerem ansässigen Fähe GW2479f nun auch ihr Wurfbruder GW2478m dauerhaft im Gebiet etabliert hat. Aufgrund der mehrfachen Nachweise wird nach den bundeseinheitlichen Monitoringkriterien (SCALP-Kriterien) der Status des Territoriums von „Einzelwolf“ auf „Paar“ geändert.
Der Rüde GW2478m wurde seit Februar 2025 insgesamt viermal genetisch im Territorium Greifenstein nachgewiesen. Dabei handelt es sich in allen Fällen um Nachweise im Zusammenhang mit Nutztierschäden. An drei der Nutztierschäden konnte er gemeinsam mit seiner Wurfschwester, der Fähe GW2479f, genetisch identifiziert werden. Seine Schwester GW2479f gilt bereits seit dem Monitoringjahr 2022/23 im Territorium Greifenstein als sesshaft.
Ergänzend liegt ein Video einer Fotofalle aus der Bevölkerung vor, dass das gemeinsame Urinmarkieren zweier Wölfe im Territorium Greifenstein zeigt. Das Wolfszentrum Hessen ordnet das Video den ursprünglich aus Rheinland-Pfalz stammenden Geschwistern zu. Das gemeinsame Markieren eines Rüden und einer Fähe kann als starkes Anzeichen für Sesshaftigkeit gewertet werden. Das Paar signalisiert gegenüber anderen Wölfen: „Dieses Gebiet gehört uns.“
Der Rüde wurde bereits 2022 in der Region Greifenstein einmalig dokumentiert, bevor er nach Leuscheid (Nordrhein-Westfalen) zog, wo er über mehrere Jahre mit einer weiteren Wurfschwester Nachwuchs zeugte. Die Wiederkehr in das Territorium Greifenstein ab Februar 2025 und die genetischen Nachweise belegen einen Umzug des Rüden nach Hessen.
Inzucht bei Wölfen ist insgesamt selten, jedoch nicht ausgeschlossen. Die Verpaarung von GW2478m mit der Wurfschwester in Rheinland-Pfalz unterstreicht diese Möglichkeit.
Das Wolfszentrum Hessen beobachtet die Situation weiterhin aufmerksam und bittet die Bevölkerung, Sichtungen, Fotos und Hinweise zu Wölfen im Gebiet Greifenstein zu melden, um das Monitoring optimal fortzuführen.
Ob sich der Rüde GW2478m mit der dort residenten Fähe GW2479f verpaart hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar.
Sofern neue Informationen vorliegen, finden Sie diese auf unserer Homepage unterwww.wolfszentrum.hessen.de/aktuelle-meldungen-und-wichtige-informationen.
Das Wolfszentrum Hessen (WZH) ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen und Meldungen zum Thema Wolf in Hessen. Es erfasst und bewertet Sichtungen, Spuren, Kotfunde und Rissereignisse, bei denen der Verdacht auf die Beteiligung eines Wolfes besteht, und führt das hessische Wolfsmonitoring durch.
Jeder Bürger kann das Monitoring aktiv unterstützen, indem er Wolfsbeobachtungen sowie Hinweise auf verendete Wild- und Nutztiere mit Verdacht auf Wolfsbeteiligung meldet.
Wir empfehlen allen Weidetierhaltern, die Wolfhotline des Wolfszentrum Hessen direkt in ihr Handy zu speichern, um im Falle eines Rissvorfalls schnell und unkompliziert den richtigen Ansprechpartner zu kontaktieren. So können Missverständnisse und Verzögerungen vermieden werden.
Kontaktmöglichkeiten:
Rissverdacht bei Nutztieren:
Wolfshotline: 0611 32 57 2000 (Mo bis Do, 8–16 Uhr)
Außerhalb der Sprechzeiten: Bitte kontaktieren Sie ehrenamtliche Wolfsberater: www.wolfszentrum.hessen.de
Rissverdacht bei Wildtieren:
Wolfshotline: 0611 32 57 2000 (Mo bis Do, 8–16 Uhr)
Außerhalb der Sprechzeiten: Bitte kontaktieren Sie ehrenamtliche Wolfsberater: www.wolfszentrum.hessen.de
Sichtungen und allgemeine Hinweise:
Meldeportal:
www.monitoring.wolfszentrum.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster
Achtung vor unzuverlässigen Informationen
Wir erhalten zunehmend Berichte über Gruppen auf sozialen Plattformen, die Informationen zur Wolfssituation verbreiten. Leider basieren viele dieser Informationen auf unzuverlässigen Quellen und enthalten häufig falsche oder irreführende Inhalte. Teilweise werden Vermutungen als gesicherte Fakten dargestellt oder gezielt falsche Informationen verbreitet.
Wir ermutigen alle Beteiligten und interessierten Bürger, solche Informationen stets kritisch zu hinterfragen und sich nicht von unbewiesenen Behauptungen beeinflussen zu lassen. Es ist entscheidend, auf verlässliche Quellen zurückzugreifen und sich nicht durch Falschinformationen instrumentalisieren zu lassen.
Wir danken allen Bürgern für Ihre Unterstützung im verantwortungsbewussten Umgang mit Wolfshinweisen in Hessen.
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